Mehr Verhaltensprobleme bei Kindern in Familien, die weniger wohlhabend sind als ihre Nachbarn

Eine Analyse von Verhaltensproblemen bei mehr als 16.000 3- bis 12-Jährigen im Vereinigten Königreich hat etwas gezeigt, was die Forscher nicht erwartet hatten. Verhaltensprobleme waren bei Kindern aus Familien mit höherem Einkommen gravierender, wenn das Einkommen ihres Haushalts niedriger war als das anderer Familien in der Gegend. Dieser "Einkommensrang"-Effekt war bei Kindern aus Familien mit geringerem Einkommen nicht vorhanden. Das Leben in finanziellen Verhältnissen, die im Vergleich zu anderen ungünstig sind, scheint sich auf einige Kinder störend auszuwirken.

Weniger überraschend war die Feststellung, dass Kinder generell mehr Verhaltensprobleme haben, wenn sie in einkommensschwachen Familien leben, was durch viele andere Studien bestätigt wurde. Die Forscher lieferten auch den ersten Beweis dafür, dass sich ein niedriges Einkommen besonders nachteilig auf das Verhalten der Kinder auswirkt, wenn ihre Eltern nicht arbeiten.

Die Forscher untersuchten Daten aus der britischen Millennium Cohort Study für 16.532 Kinder, die durch Interviews mit Müttern und Vätern (falls vorhanden) erhoben wurden.

Da Verhaltensprobleme mit zukünftigen negativen Ergebnissen verbunden sind, sollte eine Erhöhung des Haushaltseinkommens für Familien mit niedrigem Einkommen dazu beitragen, die Zukunft ihrer Kinder zu verbessern.

Andererseits erfordert die Erfahrung eines niedrigen Einkommens in Haushalten mit höherem Einkommen einen eher "therapeutischen" Ansatz - lokale Strategien, um die Häufigkeit und Bedeutung sozialer Vergleiche zu verringern. Solche Strategien sind jedoch noch nicht entwickelt worden.

Referenzen

Garratt EA, Chandola T, Purdam K & Wood AM (2016), Income and social rank influence UK children's behavioral problems: A longitudinal analysis, Child Development

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